TSCHONOPL
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Vertreibung aus unserer alten Heimat Tschonopl
Vertreibung und Flucht Oktober 1944
Vertreibung und Flucht Oktober 1944 Die
deutschen Siedler lebten zum Teil über 200 Jahre in ihrer neu gewählten
Heimat, in der pannonischen Tiefebene zwischen Donau und Theiß. Die Nachkommen
der 1786 in Tschonopl angesiedelten „Schwaben“ lebten 158 Jahre in Frieden
in ihrem Ort, das große Unglück kam mit dem II. Weltkrieg. Die russische „rote
Armee“ und die „Partisanenbrigaden“ kamen unaufhaltsam näher. Über 800
Personen haben am 8. und 9. Oktober 1944 ihren Heimatort verlassen. Am 20.
Oktober erfolgte die Besetzung Tschonopls durch die „rote Armee“. Kurz
darauf folgten die „Tito Partisanen“ und die „Flintenweiber“, die
sogenannten „Befreier“. Für die in Tschonopl verbliebenen Donauschwaben
setzte unter der Herrschaft der „Tito Partisanen“ eine unvorstellbare
Leidenszeit ein. Sie kamen in Internierungs- und Arbeitslager, es sei nur Gakowa
/ Batschka und Stalino / Russland genannt.
Andere
wurden zur jahrelangen Zwangsarbeit auf dem „Kerschner Sallasch“, einem
ehemaligen Gut der Familie Fernbach, dass nun Staatseigentum war, eingezogen.
Sie durften nicht mehr in ihre eigenen Häuser. Viele
fanden dabei den Tod. Die
Menschen die geflüchtet waren dachten, es sei nur für kurze Zeit, aber was
dann kam war schlimmer als jemals gedacht. Manche Familie war bis zu 2 Jahren
auf der Flucht, diese ging über einige Länder bis hinter Breslau nach
Schlesien. Diese Gruppe teilte sich, eine Gruppe zog von dort nach Westen, die
andere Gruppe wollte zurück nach Tschonopl. An der Grenze Ungarn –
Jugoslawien, bei Subotica, wurden diese Gruppe gewaltsam von den Partisanen
daran gehindert, in ihren Heimatort Tschonopl zu gehen, sie kamen in ein Lager.
In Subotica gab es zwei Lager, die Tschonopler Gruppe kam in das „Durchgangslager
bzw. Auffanglager“, dass für alle donauschwäbischen Flüchtlinge und
entlassenen Kriegsgefangenen diente, die bei Subotica mit der Eisenbahn, mit dem
Fuhrwerk oder zu Fuß von Ungarn über die Grenze kamen, einige Tschonopler
starben dort im Lager. In diesem Lager wurden auch Kinder, Frauen mit
Kleinkindern und die über 60- jährige und Kranke getrennt und wurden dann in
ein anderes Zentrallager verschleppt. Einige
Familien konnten aus dem Lager fliehen, das war im Mai / Juni 1945. Junge und
Alte starben schon während der Flucht an Hunger, Kälte und Krankheiten. Viele
haben ihr Tschonopl seither nicht mehr wieder gesehen.
Durch
den diskriminierenden Beschluss des AVNOJ
vom 21. November 1944 wurde die deutsche Volksgruppe Jugoslawiens enteignet.
Er besagt in Kurzform: Mit
dem Tag des Inkrafttretens (am
6. Februar 1945) dieses Beschlusses geht sämtliches Vermögen von Personen
deutscher Volkszugehörigkeit in das Eigentum des Jugoslawischen Staates über. Der
Antifaschistische Rat der Nationalen Befreiung Jugoslawiens Der
Präsident:
Der Sekretär: (gez.) Dr. Ivan Ribar (gez.) Rodoljub Colakovic Den
Donauschwaben wurde ihr gesamtes Vermögen geraubt, sie wurden kollektiv als
Schuldige hingestellt. Die Tschonopler wurden in die ganze Welt zerstreut, aber
ihr Tschonopl wie es einmal war haben sie nicht vergessen. Die
„Tito Partisanen“ waren ihrem großen Ziel, der Ausrottung der deutschen
Minderheit in Jugoslawien, ein Schritt näher gekommen. Es
gab ca. 330 Zivil- und Kriegsopfer unter den Tschonopler Donauschwaben. Allein
im gefürchteten
Lager „Gakowa“
kamen ca. 74
Tschonopler zu
Tode. In
anderen Internierungslagern der Partisanen und auf der Flucht waren es
nochmals ca. 126 Personen aus Tschonopl. Viele wurden nach „Stalino“ (heute
Ukraine) deportiert, dort starben ca. 23 Personen. Die Partisanen haben in
Tschonopl ohne Grund, von der Strasse weg, 8 Donauschwaben und 3 ungarische
Bürger in die Kreisstadt Sombor verschleppt, von ihnen fehlt bis heute jede
Spur. Es wurde später berichtet, alle 11 Personen wurden auf dem Weg nach
Sombor von den Partisanen erschossen und dann verscharrt. Die
Volksgruppe mit deutscher Muttersprache in Jugoslawien zählte zu Beginn des II.
Weltkrieges rund 540.000 Personen. Von ihnen gehörten knapp 510.000 der Gruppe
der Donauschwaben an, zu denen man die Deutschen des Westbanates, der Batschka,
Belgrads und Serbiens, Syrmiens, des Baranja-Dreiecks, Slawoniens, Kroatiens und
Bosniens zählt. Den Rest bilden die Altösterreicher Sloweniens und die
Gottscheer. Heute
leben in Tschonopl noch ca. 50 Donauschwäbische Frauen und Männer, aber das
Tschonopl wie es einmal war, ist es nicht mehr. Die
Batschka war einmal die Kornkammer von Europa, heute scheint es, reicht es nicht
einmal mehr um die eigene Bevölkerung zu versorgen. Den
ehemaligen deutschen Bewohner von Tschonopl ist die Erinnerung und das Gedenken
an die Toten geblieben. Den
nachfolgenden Generationen möge dies alles erspart bleiben und als Mahnung zum
Frieden und Toleranz sowie Verständnis für Minderheiten sein. Die
Gedenkstätte (Denk – Mal) in Rödermark Ober-Roden soll auch an das
geschundene und von der Weltgeschichte vergessene Leid der „Donauschwaben“
erinnern. |
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