TSCHONOPL

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Ansiedlung 1786 in Tschonopl  

 

Nach der Ansiedlung der Deutschen 1786

 

Am 16. Mai 1786 sollten 109 Deutsche römisch katholische Familien in Tschonopl angesiedelt werden, es wurden aber 119, kurz darauf waren es schon 131.

Der größte Teil kam aus Elsaß-Lothringen, Pfälzer Wald und ein weiterer großer Teil aus dem Hunsrück unterhalb von Koblenz. Darunter waren auch Andreas und Johann Witsch (ein Paul Witsch wird 1758 in Tschonopl verhört wegen Pferdediebstahl). Der Ort war ab 1786 dreisprachig, ungarisch, serbo–kroatisch und deutsch.

Im Jahr 1803 hatte Tschonopl 2734 Einwohner.  

Die jetzige Kirche, zu Ehren aller Heiligen „Allerheiligen Kirche“ wurde 1819 erbaut, vorher stand eine kleine Holzkirche am gleichen Platz. Der Innenraum ist prächtig ausgemalt, im Turm läuteten 5 Glocken zum Gebet. Die Kirche misst 44 mal 12 Meter. Am Rand der Anhöhe „Teletschka“, oberhalb des Kalvarienberges, steht die Antonius Kapelle. Der Kalvarienberg mit den 14 Kreuzstationen und den Heiligenstatuen war einer der schönsten in der Batschka, er wurde 1878 errichtet, durch Spenden der Gläubigen. Im selben Jahr wurde auch die Friedhofskapelle – Heiliger Antonius – eingeweiht.  

An jedem 2. Juli zu Mariä Heimsuchung wallfahrten viele Gläubige, auch aus den umliegenden Gemeinden, zur Tschonopler „Brünndl Kapelle“, die Einweihung war 1893. Die  Grabmäler  auf  dem  Friedhof  waren  meist  aus  schwarzem  Stein  oder  weißen Marmor angefertigt. Viele Tschonopler hatten eine Familiengruft, davor stand eine Stele (Säule)  aus schwarzem Schwedenstein und die Spitze der Stele war mit einem weißen Kreuz versehen.  

Anno 1869 Hatte Tschonopl 5310 Einwohner, bis 1910 ging die Bewohnerzahl auf 4536 zurück. Der Grund war eine Abwanderung nach Amerika und in andere Komitate.  

Die Eisenbahn von Sombor – Tschonopl – Kernei – Werbas wurde am 21. Dezember 1906 eröffnet.  Im Jahr 1921 wird beschlossen, dass Tschonopl mit elektrischem Strom versorgt wird.  

Tschonopl war ein Landwirtschaftlich geprägter Ort, er brachte viele  Priester, Ordensschwestern und Lehrer hervor.  

Im Ort gab es Bauhandwerker, Baustoffhandel, Bekleidungshandwerk, Hutmacher, Kürschner, Weberei, Strickerei, Holzhandlung, Holzverarbeitung, Metallverarbeitung, Lederverarbeitung, Wagner, Fassbinder, Elektriker, Färberei, Limonadenhersteller, Nahrungsmittelhändler, Metzger, Bäcker, Zuckerbäcker, Molkerei, Mühlen, Fischzucht, 3 - 4 Praktische Ärzte, Apotheke, Tierarzt und Sparkasse.

Es gab ein Kino und sogar ein Bad an der Straße nach Sombor.

Viele Vereine, von der Feuerwehr bis zum Fußballklub boten Gelegenheit sich in der Freizeit zu betätigen. In einer Bibliothek konnte man sich Bücher ausleihen. Eine Theatergruppe zeigte regelmäßig ihr Können.  

Die Suboticer Zeitschrift „Nevem“ schrieb Anfang 1921:

„Tschonopl ist ein kleines schön eingerichtetes Dorf in der mittleren Batschka“.

Der Kircheninnenraum wurde 1933 neu gestaltet und mit schönen Malereien versehen. Stifter waren größtenteils Vermögende Donauschwaben aus Tschonopl. Als sichtbares Zeichen der Dankbarkeit wurde vor der Deutschen Schule im Jahr 1936, zur 150 Jahr Feier der Ansiedlung der Deutschen, die „Heiligdreifaltigkeitsäule“ eingeweiht. Frauen, die vorbeigingen bekreuzigten sich und sprachen ein Gebet, die Männer die vorbeigingen, hoben den Hut und gingen schweigend weiter.  

Die Heiligdreifaltigkeitssäule und die Heiligenstatuen im Kirchengarten, ebenfalls Stiftungen von Donauschwaben aus Tschonopl, wurden wie so vieles von den kommunistischen Partisanen zerstört.

Alte Postkarte von Tschonopl

 

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  Copyright © 2007 by Gremium Tschonopl Denkmal alle Rechte vorbehalten - Stand: 12. November 2007 14:05:41 +0100